Ganze 77% der Stimmen, die bei der Volksabstimmung in Ägypten gezählt wurden, sind für Verfassungsänderungen. Das wundert einen nicht sonderlich, nachdem Mubarak so lange an der Macht war und die Opposition im Land, mit den Notstandsgesetzen, zumindest bis zu den Revolutionsanfängen, erfolgreich unterdrückt hat.
Was ich allerdings nicht verstehe ist, dass scheinbar nur 41% der Gesamtbevölkerung überhaupt bei der Abstimmung teilgenommen hat. Zudem gibt es in dem Artikel auf tagesschau.de auch noch drei Sätze, die ich mal eben zitieren möchte, da sie ungutes ahnen lassen.
Die liberale und linke Opposition sowie prominente Schriftsteller und Schauspieler plädieren dagegen für eine Ablehnung, weil sie ihnen nicht weit genug gehen.
Nach dem Sturz der Monarchie im Jahre 1952 hatten die Ägypter bereits 21 Mal über Verfassungen, Friedensverträge und Präsidenten abgestimmt. Dabei waren aber – unter autoritären Rahmenbedingungen – stets Zustimmungsquoten von mindestens 90 Prozent programmiert gewesen.
Wird das Volk, das so lange protestiert hat um mehr Gerechtigkeit und Mitbestimmung zu erlangen, mit Häppchen ruhig gestellt? Wird es überhaupt eine Demokratie geben?